Freitag, 11. November 2011

Gedicht von Ju.Fu (r) (c)

Lauschen

Ich sitze hier und lausche deinen Worten,
deine Stimme ist soschön,
sie kann von nichts mehr gekrönt.

Wenn du einen sanften Laut erklingen lasst,
ist alles still, ruhig,
nichts rührt sich, nichts regt sich,
alles will deine Worte vernehmen, ihren Sinn,
nicht entlassen, ihn verstehen, ihn vernehmen,
so angenehm sind deine Reden.

Obwohl du oft sagst,
du kannst nicht singen,
das wird dir nicht bringen,
und wenn jemand sagt es gefalle ihm nicht,
dass werden wir empören über den bösen Wicht.

In deinen Worten liegt die Wahrheit,
sie verschaffen uns Klarheit,
deine Worte sind wie die von tausend Engeln,
sie dort oben am Himmel sängen,
doch wir hören sie nicht,
weil du so leise sprichst.

So erhebe deine Stimme,
so dass sie alle hören können,
denn was du zu sagen hast,
kommt nicht von gespaltener Zunge,
du sprichst stets mit wahren Worten,
an vielen verscheidenen Orten.
So komm doch auch zu mir nach Hause
und mache beim Reden keine Pause,
denn ich will heute nur deine Stimme hören,
denn sie kann so gut erklären.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Islandpferd

Das Islandpferd
Allgemeines über Island
 Island bedeutet Eisland. Es hat eine Fläche von ca. 103 000 km² auf der ca. 318 000 Einwohner leben. Die Insel liegt im Nordatlantik in der Nähe des Polarkreises. Zum Staatsgebiet gehören auch einige kleinere Inseln, die der Nord- und Südküste vorgelagert sind. Zum Beispiel die Insel Surtsey. Die Landschaft ist wild und karg mit Lavafeldern, rotem Schwefel, heißen Quellen den sogenannten Geysiren, vielen Flüssen, Wasserfällen und grünen Tälern. Die Küste besteht aus unzähligen Buchten und Fjorden. Das öde und menschenleere Hochplateau im Landesinneren erinnert an eine Mondlandschaft, die ersten amerikanischen Astronauten absolvierten hier ihr Trainingsprogramm.

Ein Großteil des Landes ist unbewohnt. Die Bevölkerung lebt
an den Küsten, in den Tälern und in den Ebenen im Südwesten und Südosten der Insel. Über die Hälfte der Einwohner lebt im Umkreis der Hauptstadt Reykjavík.

In kaum einem anderen Land der Welt gibt es so viele aktive Vulkane. Der berühmteste und eindrucksvollste ist Hekla im Süden, der seit der Besiedlung Islands 16-mal ausgebrochen ist. Im Mittelalter glaubten viele Geistliche, dass er der Eingang zur Hölle sei. In unmittelbarer Nähe des Hekla befindet sich der uns bekannte Vulkan Ejafjallajökull, der im heurigen Frühjahr ausgebrochen ist und in ganz Europa zu erheblichen Behinderungen im Flugverkehr führte.
Der Vatnajökull ist mit  ca. 8500km² ist der größte Gletscher in Europa.
Trotz oder gerade wegen dieser rauen Naturumstände ist diese Insel die Heimat einer einzigartigen Pferderasse:  dem Islandpferd

Geschichte und Herkunft
Die ersten Islandpferde wurden Mitte des 9. Jahrhunderts von den ersten Siedlern den Wikingern welche auf der Flucht vor dem norwegischen König waren, nach Island gebracht. Die Vorfahren der heutigen Islandpferde waren germanische Ponys welche die Wikinger mit keltischen Ponys kreuzten. Diese keltischen Ponys brachten die Wikinger von ihren Raubzügen aus England und Irland auf die Insel Island.
Der Sage nach verbot das damalige isländische Parlament, schon im Jahre 930 n. Chr. die Einfuhr weiterer Pferde nach Island. Somit ist das Islandpferd die einzige Rasse, die seit über 1000 Jahren rein erhalten ist, das bedeutet, dass keine fremden Rassen eingekreuzt wurden.  Auf jeden Fall sind Islandpferde die älteste bekannte Reinzucht der Welt.












Zucht
Der Erhalt der rassetypischen Eigenschaften des Islandpferdes in Exterieur (Äußeres, Erscheinung, Körperform), Charakter und Gangverteilung ist oberstes Zuchtziel. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit Island ein internationaler Rassestandard erarbeitet, anhand dessen die Pferde auf isländerspezifischen Zuchtprüfungen beurteilt werden. Dabei wird großer Wert auf Rittigkeit, Gangverteilung - insbesondere Tölt und Pass - sowie Temperament und guten Charakter gelegt. Nur reingezogene Pferde, deren Vorfahren man lückenlos auf in Island geborene Vorfahren zurückverfolgen kann, werden anerkannt. Die Gesetze sind so streng, dass in Island aufgezogene Pferde, die einmal das Land verlassen haben, nie wieder in ihre Heimat zurückkehren dürfen.
Gezüchtet wird auf natürliche Weise. In den meisten Fällen deckt der Hengst im Natursprung frei auf der Weide. Islandpferde verfügen über eine hohe Fruchtbarkeit, und Stuten, die im hohen Alter noch ein Fohlen bekommen sind keine Seltenheit. Menschliche Hilfe bei der Geburt wird nur in den wenigsten Fällen benötigt - Islandstuten gebären am liebsten ohne menschliches Beisein.








Art und Wesen
Islandpferde haben einen stämmigen Körper, einen üppigen Behang und ein dichtes Winterfell. Ihr ausdrucksvoller Kopf mit den großen Augen wirkt vertrauensvoll. Islandpferde gelten als mutig und stolz. Sie sind arbeitswillig und treten dem Menschen gegenüber respektvoll auf. Sie haben im Durchschnitt ein Stockmaß von 1,30m bis 1,45m. Islandpferde sind Spätentwickler und werden teilweise erst mit vier oder fünf Jahren angeritten. Dafür erreichen Islandpferde aber auch ein hohes Alter und können noch mit über zwanzig Jahren teilweise auch mit Dreißig Jahren noch geritten werden.
Islandpferde kommen in fast allen Farbvariationen vor, trotzdem gibt es überwiegend mehr Rappen, Dunkelbraune und Schecken aber keine Tigerschecken.
Auf der Insel werden sie nicht nur als Arbeits- und Transportpferde genutzt sondern  auch zur Fleischgewinnung. Die Auswahl, welches Pferd zum Reiten bzw. zur Arbeit eignet und welches im Kochtopf landete, war so hart wie einfach. Wer zu sonst nichts zu gebrauchen war, landete in der Nahrungskette. Pferde, die rittig, trittsicher und zuverlässig waren sowie eine gewisse Lauffreudigkeit und bequeme Gänge besaßen, wurden als Reitpferde verwendet.
 Heute gelten sie als zuverlässige Reitpferde. Das Besondere an den Islandpferden  ist jedoch ihre Gangveranlagung. Islandpferde beherrschen nicht nur die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp sondern auch noch den Tölt und den Pass. Der Tölt ist eine besondere Gangart bei dem kein Tropfen vergossen wird, wenn ein Islandpferd-Reiter auf seinem Pony dahintöltet und ein Glas Wasser in der Hand hält. So erschütterungsfrei ist der Tölt, allerdings wird der Tölt nicht allen Isländern in die Wiege gelegt. Das gleiche gilt für den Pass. Auch er muss von vielen Ponys erst erlernt werden. Aber die Veranlagung zum Fünfgänger haben in der Tat viele der aus Island stammenden Freizeitpartner.
Reiten
Ursprünglich ist die isländische Reitweise eine reine Gebrauchsreitweise. Auch heute im Freizeitbereich, werden die Pferde hauptsächlich im Gelände geritten. Da Islandpferde Gewichtsträger sind, sind sie sowohl für den erwachsenen Reiter als auch für Kinder geeignet also ein Pferd für die ganze Familie.
Für Reiter mit Rückenproblemen sind sie auf Grund des rückenschonenden Tölts gut geeignet und so mancher Arzt, der ein Reitverbot ausgesprochen hat, nimmt dieses bei einem Islandpferdereiter wieder zurück. Darum wird die Hippotherapie, das ist eine spezielle Physiotherapie, auf Isländern durchgeführt.
Zum Beispiel auf dem Isländergestüt in Ampfelwang (Oberösterreich) wird diese Therapie angeboten.
 
Aber auch auf eigens für diese Rasse stattfindenden Turnieren zeigen Islandpferde ihre große Leistungsbereitschaft und Reiter zeigen dabei ihre Fähigkeiten in den rassetypischen Gangarten in Form von Töltprüfungen oder Paßrennen.







Haltung
Auf Island werden heute wie damals die meisten Pferde, mit Ausnahme von Reit- oder Arbeitspferden, halbwild in großen Herden gehalten. Den Sommer über verbringen die Islandpferde ohne menschlichen Kontakt im Hochland. Erst im Herbst werden die Herden zurück ins Tiefland getrieben und auf Weiden gebracht. Der Vorteil dieser Haltung ist, dass die Isländer weitaus mehr barhuf laufen als in unseren Breiten – sie laufen auf unterschiedlichem Untergrund – Gras, Schotter, Steine – durch diesen Untergrund erfährt der Huf eine natürliche Abnutzung und bekommt qualitativ gutes Horn. Während des Aufwuchses bis zum 4 oder 5 Lebensjahr tragen sie ohne dies keine Hufeisen.
Auf dem Festland herrschen natürlich andere Bedingungen als auf Island. So kann man bei uns in Österreich die Herden nicht einfach frei in der Wildbahn laufen lassen.
Trotzdem sollten  Pferde, egal welcher Rasse, nie alleine sondern immer im Herdenverband gehalten werden. Der soziale Kontakt unter den Pferden ist unbedingt erforderlich um ausgeglichene und freundliche Pferde zu erhalten. Einzelhaltung kann beim Herdentier Pferd zu psychischen als auch physischen Problemen führen!
Die beste Haltungsform für Islandpferde ist die Weidehaltung mit Offenstall. Ein Stall oder Unterstand ist dabei unbedingt nötig, auch wenn weitläufig die Meinung besteht robuste Pferde wie die Isländer brauchen keinen Stall. Dabei wird vergessen, dass in Island ein ganz anderes Klima als bei uns herrscht und sich die Pferde zudem auf Island in den großen Herden gegenseitig Schutz bieten.
Bei kalten Temperaturen, Schnee und Wind fühlen sich Islandpferde richtig wohl, doch bei Dauerregen stellen sich die Pferde gerne ins Trockene. Auch bei hohen Temperaturen ist jedes Pferd froh über einen kühlen Schattenplatz.
Krankheiten
Islandpferde sind grundsätzlich physisch und psychisch stark und gesund. Es können jedoch Probleme mit dem sogenanntem Sommerekzem, Spat und Hufrehe auftreten. Krankheiten die in erster Linie Pferde trifft, die aus Island, auf den Kontinent importiert wurden.
Als Sommerekzem wird eine Allergie gegen den Speichel einer auf Island nicht heimischen Gnitzenart, einer Steckmücke bezeichnet, der bei den betroffenen Pferden zu starkem Juckreiz führt, häufig in Zusammenhang mit mangelnder Bewegung, Fütterungsfehlern bzw. Überfütterung. Pferde, die aus Island  importiert wurden, leiden häufig darunter. Die Neigung zu Ekzem ist erblich, in bestimmten Zuchtlinien tritt die Krankheit deutlich öfter auf als in anderen. Im Flachland gehaltene Pferde erkranken häufiger als im Gebirge oder in Meeresnähe stehende. Mittlerweile können durch sogenannte Ekzemerdecken und bestimmte Medikamente die unangenehmen Folgen der Krankheit stark in Grenzen gehalten werden.
Eine weitere, sehr grausame Krankheit ist die Hufrehe. Es ist erschütternd in die Augen eines an Hufrehe erkrankten Islandpferdes zu blicken, mit der Gewissheit, dass diese Krankheit mit größter Wahrscheinlichkeit den Tod bedeutet. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe bereits zwei Pferde durch diese Krankheit verloren. 
Ausgelöst wird diese Krankheit durch ein Überangebot an bestimmten Kohlenhydraten (Zucker, Stärke und Fruktan) im Futter verbunden mit einer Insulinresistenz.
Speziell im Frühjahr und im Herbst sind unsere Weiden oft der Auslöser für Hufrehe, da sie sehr viel von diesen Stoffen enthalten. Die Weiden in unseren Breiten sind sozusagen zu fett, für die an karges Futter gewohnten Isländer.

Die Stoffe können dann nicht mehr abgebaut werden und führen zu einer Vergiftung. Das bewirkt eine Zersetzung der Huflederhaut und im finalem Stadium zu einem Durchbrechen der Knochen durch diese Haut bzw. des Hufes, was ein Stehen oder Laufen für das betroffene Tier unmöglich macht. Eine Notschlachtung ist dann unausweichlich.
Noch eine typische Krankheit ist der Spat, eine Entzündung kleiner Knochen im Sprunggelenk, die günstigenfalls zur Verknöcherung derselben führt und bei Isländern vermehrt auftritt. Während des entzündlichen Prozesses gehen erkrankte Pferde mehr oder weniger lahm. Nach dem Abschluss des Verknöcherungsprozesses wird meist eine gewisse Steifigkeit der Hinterhand beobachtet.
Isländische Wissenschaftler haben erkannt, dass Spat, genauso wie das Sommerekzem, erblich bedingt sein kann.